memo AG setzt „Klimapaket Würzburg” um
Emissionsfreie Same-Day-Lieferung mit Elektrofahrzeugen
Bereits seit September 2016 werden Bestellungen von Privat- und Gewerbekunden der memo AG in einigen deutschen Städten und Ballungsräumen mit Elektro-Lastenrädern ausgeliefert – seit kurzem auch in Würzburg, der „Heimatstadt“ des Versandhändlers. Neu dabei ist, dass der komplette Warenversand emissionsfrei erfolgt: Die Pakete werden aus dem memo Lager in Greußenheim mit dem eigenen Elektrofahrzeug, das mit Strom aus 100 % regenerativen Energien betankt wird, nach Würzburg transportiert. Und alle Bestellungen, die bis 11.00 Uhr eingehen, werden noch am selben Tag an die Kunden ausgeliefert. Eine lokale Marketingkampagne mit dem einprägsamen Namen „Klimapaket Würzburg“ soll die WürzburgerInnen vor allem durch Radiospots auf die umweltverträgliche Alternative zum herkömmlichen Versand aufmerksam machen.
Umweltverträgliche, urbane Logistik ist möglich
Realisiert wurde das Projekt zusammen mit Studierenden des Studiengangs Wirtschaftswissenschaften/Schwerpunkt Logistik der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Neben einer umfassenden Umweltverträglichkeitsanalyse, ermittelten sie im Rahmen ihrer Arbeit unter anderem geeignete Partner für die Zustellung, passende Lastenräder und sinnvolle Standorte für Micro-Hubs. Ihr Betreuer, Prof. Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt, ist Spezialist für das Thema Urbane Logistik und hat für Würzburg u.a. ein Teilkonzept im Rahmen des Green-City Plans entwickelt, das den Wirtschafts- und Warenverkehr in der Stadt umweltverträglicher und innovativer gestaltet. Würzburg weist die höchsten Feinstaub- und Stickoxid-Belastungen in der Region auf. Die Stickstoffdioxid-Werte in der Innenstadt und im nördlichen Bereich des Stadtrings liegen immer wieder über dem zulässigen Grenzwert. „Mit der emissionsfreien Same-Day-Lieferung in Würzburg beweist die memo AG, dass konsequenter Umwelt- und Klimaschutz beim Warenversand – nicht nur – in Würzburg möglich ist.“ erklärt Prof. Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt.
Partner in Würzburg
Für die Auslieferung arbeitet die memo AG mit zwei Dienstleistern zusammen. Einer ist das Berufsbildungswerk Caritas Don Bosco gGmbH, eine Einrichtung für benachteiligte junge Menschen mit Förderbedarf, die bereits seit Jahren Partner von memo ist. Der zweite Partner ist die Radboten GbR, ein 2017 gegründetes Unternehmen für umweltfreundliche Express-Logistik. Die Radboten sind außerdem Gründungsmitglied des Radlogistikverbands Deutschland e.V. und setzen sich u.a. als Partner des Bündnisses „Verkehrswende jetzt“ für eine nachhaltige Mobilität in der Stadt Würzburg und in der Region ein.
Großer Aufwand, große Wirkung
Der zeitliche, personelle und vor allem finanzielle Aufwand für die Radlogistik generell ist für die memo AG nicht unerheblich. Die große Herausforderung besteht darin, den kompletten Versandprozess mit den erforderlichen Schnittstellen zur Übermittlung der Versandinformationen und Kundenbenachrichtigungen organisatorisch und technisch abzuwickeln. Bisher werden die doppelten Versandkosten – für Paketdienstleister und Radlogistiker – nicht an die Kunden weitergegeben. Auch die Anschaffungskosten für eigene Elektrolastenräder, z.B. zwei für Würzburg, trägt das Unternehmen selbst. „Wir sehen in der Zustellung mit Elektrolastenrädern auf der letzten Meile zum Kunden eine sinnvolle und zudem effektive Möglichkeit, um Städte und Ballungsräume von umwelt-, klima- und gesundheitsschädlichen Emissionen zu entlasten“, so Frank Schmähling, Vorstandsmitglied der memo AG. „Als Versandhändler sind wir Teil des Problems und stellen uns mit dieser Maßnahme unserer Verantwortung, indem wir in Eigeninitiative schnell handeln.“ Aufgrund des veränderten Konsumverhaltens und der gestiegenen Kundenanforderungen der Verbraucher in Zeiten von Online- und Mobile-Shopping nimmt auch die Belastung der Umwelt und die gesundheitliche Belastung der Bewohner vor allem in Ballungsgebieten und Innenstädten stetig zu. Dabei stellt die letzte Meile – der logisti-sche Fachbegriff für den Transport der bestellten Ware zur Haustür des Kunden – die Versandhändler und Paketdienstleister vor ein großes Problem, denn neben dem häufig sehr geringen Platz zum Parken und Rangieren sind die Kunden in vielen Fällen nicht zu Hause oder nicht erreichbar.